Lore Berts Kunst ist schwer in hermeneutische Kategorien einzuordnen und verfolgt bewusst kein spezifisches Ziel in dieser Hinsicht. Vielmehr möchte sie in stiller Behutsamkeit die Aufmerksamkeit auf die Verletzbarkeit von Menschen und Werten lenken, aber gleichzeitig auch die Schönheit und Kostbarkeit der Vielfalt von Menschen, Werten, Kulturen und Religionen betonen.
Seit über vier Jahrzehnten zeichnet sich ihr künstlerisches Schaffen durch die Verwendung von fernöstlichen Papieren aus Japan, Nepal, Korea und China aus, die oft eine räumliche Dimension einnehmen. Collagen, Bildobjekte, Transparente, Skulpturen, Installationen und ganze Papierräume zeigen ihr Interesse an Material, Form, Raum und Umgebung. Papier ist dabei ihr bevorzugter Werkstoff.
Biografie
1936 geboren am 2. Juli in Gießen, aufgewachsen in Darmstadt. 1953-57 Studium der Malerei, v. a. bei Hans Uhlmann an der Hochschule für Bildende Künste Berlin.
Ab 1982 entstanden Collagen, Bildobjekte, Transparente und Skulpturen mit fernöstlichen Papieren auf verschiedene Papiere, Leinwand und später Holz. Ab 1984 Installationen, Papierräume und Environments. Ab 1994 kamen außerdem Environments mit Neonschrift und Neonröhren hinzu, wenig später bereits in Form ägyptischer Zahlen und Neon-Kugeln, bis hin zu ganzen Lichträumen. Bis 2016 wurden in Europa, Asien, Afrika, Arabien und Amerika mehr als 125 Räume in öffentlichen Institutionen realisiert.
Konstruktive Formen, Architekturelemente und Zahlen bilden ihr Formen-vokabular, poetische und philosophische Schriften, logische Zusammenhänge, Eigenschaften, universelle Relationen und das Absolute in seiner poetischen Schönheit den geistigen Inhalt ihrer Arbeit. Lore Bert lebt und arbeitet in Mainz und Venedig. Über 250 Einzel- und Gruppenausstellungen in mehr als 26 Ländern weltweit, publiziert in mehr als 40 Monographien. Arbeiten in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen.
Lore Bert war mehrfach auf Biennalen vertreten und erhielt Ehrenauszeichnungen, unter anderem als Ehrenkünstlerin der Biennale in Sharjah (Vereinigte Arabische Emirate) im Jahr 1999 und in Izmir (Türkei) im Jahr 2011. Ihr ›Evento Collaterale‹ an der 55. Kunstbiennale in Venedig im Museum Correr im Jahr 2013 wurde als eines der TOP 10 Kulturereignisse in ganz Italien ausgezeichnet und zog über 105.000 Besucher an.
Lore Bert lebt und arbeitet in Mainz und Venedig