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Fotografie von David Yarrow „The Amalfi Coast“. Limitierte Auflage
ATRANI, ITALY – 2024
Eine Begleiterscheinung des Lebens auf der Straße ist es, eine mentale Sammlung von Lieblingsreisen aufzubauen. Die meisten Straßen bieten nur eine oberflächliche Möglichkeit, von A nach B zu gelangen, aber dann gibt es die Juwelen, bei denen die Reise selbst zum Hauptereignis wird. Mein Heimatland Schottland hat die A82 durch Glencoe; Amerika hat die Strecke durch das Monument Valley, den Highway One und vieles mehr; Island hat seine gesamte Ringstraße und dann gibt es noch die Amalfiküstenstraße in Süditalien.
Es ist fast Pflicht für jeden Filmregisseur, der in dieser Gegend dreht, das Reiseziel durch die Hervorhebung der Straße nachdrücklich zu betonen. Das ist lehrreich, denn es deutet darauf hin, dass man, wenn man die Art der Reise ignoriert, eine Requisite vergisst.
Die Straße ist furchterregend und atemberaubend zugleich: Auf der einen Seite schmiegt sie sich an die Klippen und auf der anderen Seite bietet sie Ausblicke auf das Tyrrhenische Meer. John Steinbeck schrieb über den Schrecken, sich auf einer Straße, die sich „wie ein Korkenzieher am Rande des Nichts“ entlangschlängelt, durch die Amalfiküste zu winden, während er sich in den Armen seiner Frau festhielt, die „hysterisch weinte“. Jede Haarnadelkurve ist ein Auftakt zu einem neuen visuellen Fest, und keine ist so schön wie die Kurve in Richtung Westen vor Atrani. Ich wusste, dass diese Kurve irgendwann vor meiner Kamera auftauchen würde.
Ich hatte die Idee, ein Shooting im Stil der 1970er Jahre mit einem Model zu machen, das die mühelose Anmut und Sexualität der italienischen Models dieser Zeit einfangen kann. Sie musste die Szene beherrschen, ohne das visuelle Fest hinter ihr zu beeinträchtigen. Das amerikanische Supermodel Brooks Nader arbeitet regelmäßig mit uns zusammen und wusste genau, was ich von ihr wollte. Alles musste in den wenigen Augenblicken zusammenkommen, in denen die Polizei freundlicherweise die Straße sperrte; dies war kein Set, über das man lange nachdenken konnte.
David Yarrow
